Abendzeitung vom 10. Oktober 2022: Abreißkalender zeigt, wo München verschwindet

Zwei Münchner wollen mithilfe eines Kalenders zeigen, wie herzlos viele Neubauten sind – und wie schön die Häuschen an gleicher Stelle waren.

…..Abreißkalender. So nennen das Dieter Klein sowie Robert Hölzl, was sie einst ins Leben gerufen haben. Und für 2023 haben sie wieder einen solchen zusammengestellt. Der Name des Kalenders ist bewusst doppeldeutig gehalten.
…..Massiver Abriss und “fantasielose Neubauten”
…Denn natürlich könnte man jede Seite des Kalenders abreißen, sobald der Monat vorbei ist “und die Fotos der schönen alten Häuser einrahmen”, sagt Dieter Klein. Aber eigentlich geht es den Männern eher darum, den erbarmungslosen, massiven Abriss und die “fantasielosen Neubauten” an deren Stelle mal in Form eines Kalenders zu demonstrieren – in der Kompaktheit dieses Formats.

..Klein, Jahrgang 1942, ist der Initiator des Kalenders mit Ausblick in die Vergangenheit – und auch ein Mann vom Fach. Einst schrieb der promovierte Kunsthistoriker ein Buch über den Einfluss der Münchner Architektur auf die ganze Welt, “vor allem auf die Habsburger Länder”, sagt er. So sehr sei die Baukunst Münchens international geschätzt worden. Das Buch trägt den Titel “Münchner Maßstäbe”. München sei damals ein Architekturlabor und erste echte deutsche Kunststadt gewesen.
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von Hüseyin Ince

Der Kalender ist in ausgewählten Buchhandlungen wie Lentner und Hugendubel am Marienplatz, Buch & Töne in Haidhausen (Weissenburger Str.), aber auch Online auf: www.abreisskalender.info erhältlich.

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