Rathausumschau vom 21. September 2022: Neues Quartier im Gewerbeband Obersendling

Wiederbelebung von Gewerbeflächen, neue öffentliche Grünflächen, Platz für Kultur und Sport sowie besonders hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Diese Ziele verfolgt der Bebauungsplan für das neue Quartier an der Machtlfinger Straße, der den Rahmenplan Obersendling umsetzt und nun einen wichtigen Schritt vorangekommen ist.

Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat den Billigungs- und vorbehaltlichen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst, in dem bereits die Empfehlungen aus der ersten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung berücksichtigt sind. Gleichzeitig wurde die dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplans vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung gebilligt.
Auf den jetzt noch teilweise brachliegenden Flächen sollen rund 220 Wohneinheiten für alle Bevölkerungsgruppen, attraktive Büros, Kultur- und Sporteinrichtungen sowie soziale Einrichtungen Platz finden. Den Kriterien des aktuellen Entwurfs der Hochhausstudie folgend entstehen drei Hochpunkte mit bis zu 80 Metern. Die unteren Geschosse sollen öffentlich genutzt werden und Angebote für Gastronomie, Sport, Sozial- oder Gemeinschaftsnutzungen schaffen. Eine Besonderheit ist die neue Nutzung des ehemaligen Industriegleises – als Erholungsgebiet und künftige Wegeverbindung durch Obersendling bringt es der Umgebung einen Mehrwert und verbessert das Stadtklima.

Um den Vorgaben zum Thema Klimaschutz des Stadtrates, der mit dem Beschluss „Klimaneutrales München bis 2035“ konkrete Maßnahmen für die Bebauungsplanung formulierte, gerecht zu werden, binden sich die Eigentümer*innen an eine Nachhaltigkeits-Charta: Unter vielen weiteren Maßnahmen sollen zum Beispiel Recyclingmaterialien wie Recyclingbeton, energiesparende Gebäudehüllen, Photovoltaikanlagen sowie die Nutzung von Grundwasser und Erdwärme für die Versorgung des Quartiers eingesetzt werden. Kompakte Gebäude sorgen für weniger Energiebedarf und eine zusätzliche Versiegelung noch ungenutzter Flächen sowie eine weitere Versiegelung durch Erschließungsflächen kann vermieden werden. Begrünte Dächer und Fassaden sind ebenfalls geplant. Als Nachhaltigkeits- zertifikat für die Baugebiete wird eine Zertifizierung in Platin im Verfahren „Leadership in Energy and Environmental Design“ (LEED) angestrebt. Oberirdisch wird das Gebiet autofrei bleiben, für die Stellplätze sind eine Gemeinschaftstiefgarage und Tiefgaragen vorgesehen. Mit Car- und Bikesharing wird einer nachhaltigen Mobilität Rechnung getragen. Auch in den nachfolgenden Realisierungswettbewerben für die Umsetzung wird Nachhaltigkeit eine Rolle spielen: Die Eigentümer*innen fordern hier von den Planungsbüros neue Ideen und nachhaltige Lösungen für die Gebäude und Fassaden.

Foto: ehem. Betonwerk Katzenberger

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