TZ vom 17. Januar 2022: Schock nach Kahlschlag: „Weinende Anwohner am Telefon“ fassungslos über Rodungsaktion der Stadt

Schneise der Verwüstung an der Gotthardstraße: Hunderte Bäume wurden hier, zwischen Fischer-von-Erlach- und Willibaldstraße, gerade gefällt.
….Und während Politiker aller Couleur die Rodung für „unvermeidbar“ halten, erklären Naturschützer weiter, es habe eine Alternative gegeben.
….
Bis kurz vor ihrem Tod hatten die Bäume an der Gotthardstraße in Laim „gesprochen“: Naturschützer von der Bürgerinitiative Landschaftspark-West und vom BN hatten dazu aufgefordert, die Stämme mit Botschaften zu versehen. „Erst stirbt der Baum, dann der Mensch“, stand da etwa. Jetzt sind sie gefallen. Der Kahlschlag umfasst mindestens 384 Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 80 Zentimetern. Andere sprechen gar von 530 Bäumen.
….Der Stadtrat hat im November 2021 988 Millionen Euro für das U-Bahn-Projekt genehmigt. Und eben das Abholzen der meist mehr als 40 Jahre alten Bäume.
…aber als „unvermeidbar“ bezeichnet. Denn: Die Baustelle kann nach Aussagen des Baureferats nicht unterirdisch als Tunnelbaustelle eingerichtet werden.
…„Ein bergmännischer Vortrieb wäre in unseren Augen größtenteils möglich gewesen, wenn man die U-Bahn-Abstellanlage unter die Sportanlage des SV Laim verlegt hätte“, sagt Marton Hänsel vom Bund Naturschutz.
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von Caroline Wörmann

Ein Kommentar

  1. Die Verantwortlichen der Stadt sollen sich was schämen! Rein populistisch 2019 den Klimanotstand ausrufen und dann Massenfällungen alter und für das Stadtklima wertvoller Bäume genehmigen. Wie bitte passt das zusammen? Ich jedenfalls habe jegliches Vertrauen in die Verantwortlichen dieser Stadt, insbesondere die GRÜNEN, und dass dort trotz zahlreicher Protestveranstaltungen von Umweltverbänden und Naturschützern in den letzten Jahren ein Umdenken stattfinden könnte, verloren und bin äußerst verärgert. Wenn ein “grünes” Verkehrsmittel (Ausbau U5) oder ein Neubauprojekt (Münchner Norden) bzw. Radschnellweg etc. nur unter Opferung so vieler wertvoller alter Bäume, die nicht bzw. kaum zu ersetzen sind, realisiert werden kann, dann ist das kein grünes Verkehrsmittel mehr, nicht nachhaltig und hat auch mit dem Thema Klimawende nicht mehr viel zu tun. Es wurde von vielen engagierten Bürgern über Jahre hinweg immer wieder auf den Wert unseres alten Baumbestandes hingewiesen und dass Nach- bzw. Neupflanzungen diesen Wert erst in frühestens 50 – 60 Jahren zu ersetzen vermögen, wenn überhaupt Nachpflanzungen räumlich möglich sind (was oft nicht der Fall ist). Es wird alles ignoriert. Es wird gebaut und nachverdichtet und abgeholzt, was das Zeug hält, anstatt das Wachstum der Stadt endlich in vernünftige Bahnen zu lenken und in ganz Bayern gleichwertige Lebensverhältnisse mit entsprechender Infrastruktur zu schaffen. Ich stehe mit dieser Meinung nicht alleine, was zahlreiche Einträge in den sozialen Medien belegen. Im Falle Gotthardstraße hätte es eine alternative Planung gegeben, die zum Erhalt vieler der jetzt gefällten Bäume beigetragen hätte. Das wird auch alles beiseite geschoben und nur auf die Kosten geschielt. Nein, das ist definitiv nicht mehr meine Geburtsstadt!!

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