Süddeutsche vom 2. Juli 2023: Was München von Basel lernen kann

Dominant: Die beiden Roche-Türme sind in Basel fast von überall aus zu sehen. Mit 178 und 205 Metern sind sie deutlich höher als es die beiden Hochhäuser an der Paketposthalle wären.

Während an der Isar heftig über die Pläne für neue Hochhäuser gestritten wird, baut Basel längst höher. Dort dominieren zwei Türme das Stadtbild. Das haben sich jetzt Münchner Stadträte angesehen – und Lehren daraus gezogen.
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von Sebastian Krass

Ein Kommentar

  1. Ein Ausflug zur gewalttätigsten und respektlosesten Architektur, die bis jetzt in der Schweiz gebaut wurde

    Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg fährt nach Wien und der Münchner Stadtrat nach Basel – beide, um sich Hochhäuser anzusehen. Welch ein Zufall!?
    München lässt sich Stadtplanung von der Baseler Stadtplanung und Herzog & de Meuron erklären oder vielmehr verklären. Eine Stadtplanung, die sich mit so Profanem wie der Höhe von Mieten nicht beschäftigt. Eine Stadtplanung, an der Verrisse der Fachpresse offenbar abprallen, zumindest ist davon vor den Exkursionsteilnehmern aus München keine Rede. Stadtbaurätin Merk kennt den vernichtenden Artikel aus der Bauwelt zu Basels Wahr(n)zeichen – da bin ich sicher. Leser der Standpunkte des Münchner Forums auch, denn dort habe ich im Juliheft 2020 auf S. 23 zitiert aus: „Bau Eins in Basel – Basel hat ein neues Wahrzeichen: Der Bau Eins von Roche ist das höchste Haus der Schweiz. Doch niemand frohlockt. Was ist geschehen? Eine Rekonstruktion der Ereignisse“. Die Vorgänge dort wirken wie ein Drehbuch für die aktuellen Vorgänge in München. 1. Szene: Präsentation und Bejubeln eines spektakulären Entwurfs von Herzog & de Meuron. 2. Szene: Fehlender Wettbewerb. 3. Szene: Zeitgleich ein Hochhauskonzept mit ausgewiesenen Arealen, das den Roche-Turm im Nachhinein legitimiert. Hier in München nennt sich dieses Hochhauskonzept Hochhausstudie. Und ein ausgewiesenes Areal ist Büschels Grundstück mit der Paketposthalle, für das Hochhäuser ohne Höhenbeschränkung vorgesehen sind.
    Seit 09. Mai 2023 steht Schloss Nymphenburg wegen der Hochhausplanungen an der Paketposthalle als gefährdetes Baudenkmal auf der Roten Liste des deutschen Verbandes für Kunstgeschichte. Aber unser Stadtrat winkt die Hochhausstudie trotzdem durch und holt sich stadtplanerische „Expertise“ in Basel.

    Hoffnungslos möchte man meinen. Wäre da nicht Paris! Hier legte man vor kurzem fest, nicht mehr höher als 37 Meter bauen zu wollen – aus ökologischen Gründen. Auslöser war unter anderem das größenwahnsinnige, genehmigte und umstrittene Hochhausprojekt Triangle von Herzog & de Meuron.
    Liebe Stadträte: Paris ist doch immer wieder eine Reise wert!
    Tipp: fahren Sie alleine hin. Denn mit Frau Merk und Frau Hanusch werden Sie vermutlich selbst die Baustelle Triangle als moderne, nachhaltige und zeitgemäße Architektur verkauft bekommen.
    Liebe BürgerInnen Münchens: Nicht nur Paris, auch München und Schloss Nymphenburg sind immer wieder eine Reise wert.
    Tipp: Damit das so bleibt, unterschreiben Sie das Bürgerbegehren HochhausSTOP!

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