Der Großmarkt in München-Sendling wird neu gebaut. Der Investor Ralf Büschl wollte weniger Platz für Händler und dafür auch Wohnraum schaffen. Aus diesen Plänen scheint nun doch nichts zu werden.
Dass der Großmarkt in Sendling einer bleibt, den sich die Händler auch leisten können, sei das Wichtigste. Das hat Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) immer wieder betont.
….Gleichzeitig ist seit Ende Januar klar: Investor Ralf Büschl, der das Areal neu bebauen soll, plant den Großmarkt deutlich kleiner.
….Einen Fragenkatalog, was der Investor Büschl stattdessen auf dem Areal plant und was die Gründe für den Kurswechsel sind, ließ er unbeantwortet. Aus dem Rathaus heißt es, die gestiegenen Kosten seien verantwortlich.Tatsächlich hätte der Grünwalder Investor Büschl nur mit etwa der Hälfte der 600 geplanten Wohnungen das große Geschäft machen können. Denn: Er hätte sich an die Richtlinien für eine sozialgerechte Bodennutzung halten müssen.
….Wenn also damit zu rechnen ist, dass so viele Menschen in ein Neubaugebiet ziehen, dass auch neue Schulen, Kindergärten und Parks notwendig werden, müssen die Bauherren dafür mitbezahlen.
weiterlesenvon Christina Hertel
Dazu ein Kommentar von Sebastion Krass in der Süddeutschen Zeitung
Ein Schlag für die Glaubwürdigkeit des Groß-Investors
….Ralf Büschl will offenbar doch keine Wohnungen auf der Großmarkthalle bauen. Nun stellt sich die Frage, wie viel seine Versprechungen bei anderen Projekten wert sind.
„Der Grünwalder Immobilieninvestor Ralf Büschl versteht sich ausgezeichnet darauf, für seine Projekte ein gutes politisches Klima zu schaffen. Knapp 2000 Wohnungen im bisherigen Kleingartenidyll Eggarten? Büschl verspricht ein autoarmes Vorzeigequartier und überträgt den Bau des bezahlbaren Wohnraums an die Münchner Genossenschaften.
Der Bau von zwei 155-Meter-Türmen an der Paketposthalle, es wären Münchens höchste Gebäude? Büschl verspricht, dafür die Halle zu einem riesigen öffentlichen Ort zu machen und nebendran mehr bezahlbaren Wohnraum zu bauen als vorgeschrieben. […]
Noch vor ein paar Wochen hat Büschl auf die Frage, ob das mit dem Paketpost-Areal angesichts der Wirtschaftslage noch zu realisieren sei, treuherzig versichert: klar, alles kein Problem. Er vermittelt auf solche Fragen hin generell gern den Eindruck, er und seine Leute wüssten sehr genau, was sie tun. Sie würden manche Sachen vielleicht kreativer denken als andere, dennoch hätten sie ihre Kalkulationen stets im Griff.
Beim Großmarkt hat Büschl sich offenbar zu weit vorgewagt. Nun muss er sich die Frage gefallen lassen, wie viel seine Versprechungen bei anderen Projekten wert sind.“