Süddeutsche vom 11. Februar 2022: Paketpost-Areal: Mehrheit für die zwei 155-Meter-Hochhäuser (Bürger:innen-Gutachten)

Für mehr Grün- und Freiflächen würden die mehr als hundert zufällig ausgewählten Münchnerinnen und Münchner auch eine höhere Bebauung in Kauf nehmen. Und sie schlagen vor, über ein drittes Hochhaus nachzudenken, wenn dafür möglichst viel bezahlbarer Wohnraum entsteht.
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Auch gab es die Anregung, über ein drittes Hochhaus nachzudenken, falls dafür mehr Freiflächen und möglichst viel bezahlbarer Wohnraum entstünden.
…Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) sprach von einem “tollen Ergebnis”. Der weitere Planungsprozess der Stadt werde “wesentlich auf den Empfehlungen aus dem Gutachten aufsetzen”.
…..OB Reiter: “Hier haben Münchnerinnen und Münchner kreativ und mit großem Engagement ihre eigene Stadt mitgeplant.” Er freue sich, “dass sie sich auch mehrheitlich offen gezeigt haben, für eine Architektur, die innovativ ist und mehr Höhe wagt”.
…Investor Ralf Büschl, Beiratsvorsitzender der Büschl-Unternehmensgruppe aus Grünwald, versprach im Anschluss in einer Mitteilung, man werde “die wertvollen Impulse in unsere Planung übernehmen”. Zugleich sieht er in dem Gutachten “eine deutliche Absage an das laute Geschrei der wenigen Gegner” seines Bauprojekts. Der damit angesprochene Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Vereins “Hochhausstopp”, nannte das Gutachten-Verfahren eine “Farce”, es könne “demokratisch legitimierte Instrumente wie einen Bürgerentscheid nicht ersetzen”.
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von Sebastian Krass

Auch die TZ/Hallo München berichteten:

Bürgergutachten in München sagt „Ja“ zu Hochhäusern auf dem Paketpostareal ‒ Aber mit weiteren Forderungen

Ein Kommentar

  1. für alle, die sich an vielen Ungereimtheiten zum und im Bürgergutachten, (Inhalt unten bei https://buergerdialog.online/2022/02/14/allgemein/landeshauptstadt-veroeffentlicht-buergerinnen-gutachten-zum-paketpost-areal/ ) stören und sich zugleich über die fast einheitliche unkritische, ja jubelnde Berichterstattung der Presse ärgern (sz und az), ist hier ein kleines Trostpflaster:
    die tz bringt am Artikel-Ende immerhin einen Abschnitt mit wichtiger Kritik
    (https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/muenchen-buergergutachten-ja-hochhaeusern-paketpostareal-freiflaechen-wohnungen-reiter-friedenheimer-bruecke-stadtquartier-91343110.html)

    “Kritik an dem Bürgergutachten in München

    Das Papier stößt jedoch nicht überall auf Gegenliebe: „Das Verfahren des Bürgergutachten zu den 155 m hohen Hochhaustürmen an der Paketposthalle ist eine Farce!“, sagt Robert Brannekämper, der 1. Vorsitzende des Vereins HochhausSTOP.

    Das Gutachten könne kein demokratisch legitimierte Instrumente der Öffentlichkeitsbeteiligung wie einem Bürgerentscheid ersetzen. Zudem sei das Bürgergutachten kein geeignetes Instrument derart komplexe Entscheidungen wie eine Neuausrichtung in der Stadtentwicklung zu begründen.

    Auch Vorwürfe werden geäußert: Kritisch zu untersuchen sei besonders, dass nach Angaben aus dem Kreis der Bürgergutachter ein Teil der beratenden Gutachter beziehungsweise Gutachten direkt vom Investor beauftragt und bezahlt worden sei.

    Wie hoch sind 155 Meter? Definitiv höher als die Frauenkirche! Die wurde als Maßstab für die Höhe von Hochhäusern abgelöst – und die Debatte darüber hört in München nicht auf.”

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