Abendzeitung vom 5. März 2024: Architekt über Hochhausdebatte in München: “Das ist ein Missverständnis”

Die Silhouette in München sieht er nicht in Gefahr: Johannes Kappler, Architektur-Dekan der Hochschule München, möchte den Hochhaus-Streit versachlichen.…..

Der 02-Tower in Moosach ist mit 146 Metern das höchste Büro-Hochhaus der Stadt. In Zukunft will München keine reinen Bürotürme mehr bauen. Neue Hochhäuser sollen Wohnen und Arbeiten vereinen – und auch bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Für Häuser über 80 Meter sind die Vorgaben in der neuen Hochhausstudie der Stadt streng. Allzu hohe Gebäude sind nicht erwünscht. Mit Ausnahme der beiden 155-Meter-Türme an der Paketposthalle. Der Stadtrat befürwortet sie. Gegen ihren Bau kämpft die Initiative Hochhausstop ab sofort mit Foto-Simulationen einer “Wolkenkratzer-Metropole-München”. Ihre Flyer zeigen ein Stadtpanorama der Zukunft mit einer klobig-düsteren Hochhaus-Skyline. Prof. Johannes Kappler (53) ist Dekan der Architekturfakultät an der Hochschule München. Er möchte dazu beitragen die hitzige Debatte auf eine sachliche Ebene zu heben.

Ein Hochhaus ist weit sichtbar.
Deshalb soll das Hochhaus nicht wie ein plumper Klotz daherkommen, sondern fein proportioniert sein und eine gewisse Schlankheit aufweisen. Je kleiner der Footprint ist, desto eleganter wirkt das Gebäudevolumen. Die Auswirkungen auf die direkte Umgebung, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sind sehr wichtig. Wie bezieht man die unteren Geschosse auf die Umgebung? Gibt es eine Idee für den Abschluss zum Himmel? Die Hochhaus-Debatte ist mir zu stark reduziert auf Sichtachsen und Stadtsilhouette.
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Von Eva von Steinburg

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