Süddeutsche vom 4. August 2023: München verfehlt seine Klimaziele

Vor 4 Jahren hat die Politik den “Klimanotstand” ausgerufen – die Stadt will bis 2035 klimaneutral sein.

Das wird sie höchstwahrscheinlich nicht erreichen. Warum das Rathaus trozudem am seinen Vorgaben festhält.

München macht Fortschritte im Klimaschutz, das Tempo beschleunigt sich. Und doch: Die Stadt wird ihre Klimaziele höchstwahrscheinlich verfehlen. Bis 2035 soll ganz München klimaneutral sein, bereits bis 2030 soll das für die Stadtverwaltung und alle städtischen Betriebe und Gesellschaften gelten. Diese sehr ambitionierten Ziele hat der Stadtrat beschlossen, als er 2019 den Klimanotstand ausrief.
….Klimaneutralität bedeutet, dass nur so viel Kohlenstoff in die Atmosphäre abgegeben wird, wie gebunden werden kann, etwa im Boden oder in Bäumen. Vergleicht man die Vorgaben des Stadtrats mit den konkreter werdenden Plänen wichtiger städtischer Akteure, wird die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sichtbar.
…Die Unternehmen kalkulieren mit einer jährlichen Sanierungsquote von vier Prozent, was Timpe „sehr, sehr sportlich“ nennt. Und selbst wenn alles optimal läuft, gehen GWG und Gewofag von einer Klimaneutralität frühestens 2040 aus.
…Voraussetzung dafür ist, dass bis dahin die Fernwärme klimaneutral erzeugt wird. Dies haben sich die Stadtwerke (SWM) auch vorgenommen, allerdings erst bis „spätestens 2040“, wie es im gerade veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht heißt.
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von Bernd Kastner

Foto: Die vernichtete Blumenwiese beim Derzbachhof in Forstenried

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