Was ist die drittgrößte Stadt Deutschlands? Klar, nach der Einwohnerzahl ist es München. Und nach der Fläche? Da wird´s schon schwieriger. Die Antwort ist im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt zu finden, da liegt die Hansestadt Gardelegen. Mit 633,16 km2 mehr als doppelt so groß wie München, das es auf geradezu bescheidene 310,7 km2 bringt. Dichtestress? Kennt in Gardelegen keiner. Die 21.926 Einwohner verteilen sich auf die Kernstadt und 48 Ortsteile, dort lässt es sich entspannt leben in Weilern mit idyllischen Namen wie Eigenthum, Dudel, Himmelreich und Hopfenhorst. Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner pro Quadratkilometer. Im Münchner Stadtbezirk Schwabing-West sind es hingegen beachtliche 15.776 Einwohner, aber auch das ist relativ, wie der Blick in die französische Hauptstadt zeigt: Im 11. Arrondissement von Paris leben 38.143 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Glückliches Schwabing. Doch lässt sich die Masse Mensch nicht beliebig verdichten. Dichte erzeugt Stress – für die Menschen und auch für die städtischen Infrastrukturen. Wie München mit der wachsenden Dichte lebt, mit ihr hadert, unter ihr ächzt, an ihr leidet, sie gestalten will und gestalten kann – das alles lesen Sie in dieser Ausgabe der Standpunkte.
Editorial Michael Schneider
STANDPUNKTE-Themenseite: Bürger*innen zur Nachverdichtung
Auszug:
Münchner Norden
Boden ist kostbar
Boden ist ein wertvolles, knappes Allgemeingut: Er speichert CO², erhält die Biodiversität, dient als Hochwasserschutz und vor allem der Ernährung einer steigenden Bevölkerung.
Sonja Sachsinger, BI „Rettet den Münchner Norden“ e.V.
Landschaftspark West
Nachverdichtung und Versiegelung statt Baum- und Klimaschutz
Die Stadt warnt vor den Gefahren der Hitze. Dennoch lesen wir täglich, wo in München viele Bäume fallen sollen, um Nachverdichtung zu ermöglichen.
Monika Schwesinger ist Gründungsmitglied der Bürgerinitiative Landschaftspark West und Mitglied des GNW (Grünzug Netzwerk Würmtal) e. V.