Süddeutsche vom 10. Dezember 2024: So geht es 2025 mit den Hochhäusern an der Paketposthalle weiter

Mehr als 1000 Wohnungen sollen auf dem Areal unter anderem entstehen. Die Stadt will das Verfahren nun schnell vorantreiben – doch noch gibt es eine große Unwägbarkeit.

…„Ein Projekt, das Maßstäbe verändert“ und ein „Symbol für Aufbruch“: Michael Bacherl griff zu großen Worten, als er in dieser Woche während der Jahresvorschau des Planungsreferats auf das Neubauprojekt an der Paketposthalle zu sprechen kam. Auf einem Bildschirm hinter Bacherl, dem Leiter der Hauptabteilung für Stadtplanung, war eine neue Simulation des Projekts mit den geplanten 155-Meter-Zwillingstürmen an der S-Bahnstation Hirschgarten zu sehen. Das Architekturbüro Herzog/de Meuron hat sie im Auftrag des Investors, der Büschl-Unternehmensgruppe, erstellt, um Schönwetter für das Vorhaben zu machen.

..Auch Bacherl erwähnte, dass mehr als 1000 neue Wohnungen entstehen sollen, die Hälfte davon gefördert. Im ersten Quartal 2025 soll der Stadtrat den Billigungsbeschluss fassen und am Jahresende den Satzungsbeschluss, der das Baurecht schaffen würde.
..Der Verein „Hochhausstop“ sammelt Unterschriften gegen das Projekt. 30 000 haben die Initiatoren nach eigenen Angaben schon.
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2 Kommentare

  1. Die Süddeutsche erwähnt nicht, dass das Bürgerbegehren Hochhausstop eine Bebauung nicht generell verhindern will, sondern das Projekt auf eine Höhe von 60 Meter begrenzen möchte. Das steht auch so im entscheidenden Text, den man ggf. unterschreibt.

  2. Ausgerechnet eine Planung des Architekturbueros de Meuron soll nun das Stadtbild Muenchens verschandeln.

    Von de Meuron stammt auch der Entwurf fuer das Pariser Projekt ‚Tour Triangle‘, ein 180 m hoher Wolkenkratzer im Zentrum von Paris. Das Projekt wurde trotz massiver Kritik bewilligt und konnte vom darauffolgenden Stadtrat und verschiedenen Gruppen in einem 10 Jahre andauernden Kampf nicht mehr verhindert werden. Dies fuehrte zu dem Stadtratsbeschluss, dass kuenftig kein Gebaeude in Paris hoeher als 37,5 m gebaut werden darf.

    Ein Beschluss, der auch Muenchen gut stehen wuerde. Hoffentlich ohne die Verwirklichung der hier geplanten Wolkenkratzer.
    Das Planungsreferat nennt als wichtiges Argument die 1000 Wohnungen, die hier entstehen sollen. In den Wolkenkratzern waehren es wohl nur Eigentumswohnungen, die aehnlich wie im Hochhaus in Kassel Zweitwohnung werden und Kapitalanlagen mit Leerstand. Bezahlbarer Wohnraum ist ab dem 7. Stockwerk nicht mehr moeglich, die Kosten fuer Infrastruktur und Unterhalt sind zu hoch. Und allein daran fehlt es in Muenchen, bezahlbarer Wohnraum, der allerorts abgerissen wird, und so bezahlbar wie der abgerissene nicht neu gebaut werden kann.

    Nicht erwaehnt werden die tausende von Arbeitsplaetzen, die hier entstehen sollen, und die einen weiteren Wohnraummangel schaffen. Wo diese tausende neu benoetigten Wohnungen entstehen sollen, wird nicht erwaehnt, ob im Norden Muenchens auf landwirtschaftlichen Flaechen oder in Muenchens Gruenguertel.
    Fraglich bleibt auch, wo die Arbeitskraefte fuer das hier geplante Hotel herkommen sollen, wo bereits jetzt Hotels in Muenchen und im Umland schliessen, weil sie keine Leute bekommen.
    Und wie kann man weitere Hochhaeuser in Muenchen rechtfertigen, das keine Hochhausstadt ist, wo bereits ueber 15 Hochhaeuser im Stadtgebiet seit Jahren leer stehen?
    Die Stadt betreibt weiterhin Desinformation, indem wichtige Fakten verschwiegen werden und dadurch nicht nachvollziehbare Planungen plausibel gemacht werden sollen.

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