München – Hätte es am 21. November 2004 den damaligen Hochhaus-Entscheid nicht gegeben, stünden unter anderem an der Friedenheimer Brücke längst Wolkenkratzer. Jetzt, also genau 20 Jahre später, könnte es wieder dazu kommen, dass die Münchner abstimmen sollen.
…Über 30.000 Unterschriften für die Beantragung eines Bürgerentscheids hat die Initiative „Hochhausstop“ inzwischen gesammelt, rund 33.000 sind angestrebt. Das Begehren richtet sich explizit gegen die geplanten 155 Meter hohen Zwillingstürme auf dem Paketpostareal. Die Kritiker halten generell ein Höchstmaß von 60 Metern für angebracht.
…„München ist aus guten Gründen keine Hochhausstadt. Nach dem Krieg hat sich die Stadtgesellschaft bewusst dafür entschieden, München in seiner geliebten Form wieder auferstehen zu lassen“….
…Bei der jüngsten Bürgerversammlung für Neuhausen-Nymphenburg wurde beantragt, die Türme abzulehnen und die Dichte der Neubebauung an der Wilhelm-Hale-Straße über die sogenannte Geschossflächenzahl zu reduzieren. Die Anträge fanden eine Mehrheit.
…Münchens höchstes Gebäude, der heutige O2-Tower mit 146 Metern, wurde Anfang 2004 – vor dem Entscheid – fertiggestellt. Der „Vierkantbolzen“, wie Kronawitter schimpfte, diente bei der damaligen Kampagne als abschreckendes Beispiel.
..Im Verfahren für das Paketpostareal wertet die Stadt aktuell die Stellungnahmen aus, die während der Anhörungen im Sommer eingegangen sind. Laut Vogel wird im ersten Quartal 2025 mit dem Billigungsbeschluss gerechnet. Im zweiten Quartal wird die Öffentlichkeit erneut beteiligt. Kommt nichts dazwischen, schafft ein Satzungsbeschluss bis Ende 2025 Baurecht.
von Ursula Löschau
Foto: © Visualisierung Robert Hölzl