Münchner Merkur vom 1. November 2024: Umstrittene Hochhäuser in München: Ist hier noch Luft nach oben?

Eine neue Grafik zeigt: Laut der Hochhaus-Studie von 2023 könnte sich die Stadt-Silhouette erheblich ändern. Die Initiative Hochhausstop will das mit einem Bürgerentscheid verhindern.

..Knapp 33 000 Unterzeichner hat die Bürgerinitiative beisammen, eigentlich genug für ein Bürgerbegehren.Aber es sollen noch mehr werden. Viele Haushalte hatten deshalb zuletzt eine achtseitige Klapp-Broschüre im Briefkasten. „Milliardenpoker stoppen!“ fordert der Titel, und im Innenteil wird München gezeigt, wie es aussehen könnte, wenn überall dort Hochhäuser gebaut werden würden, wo es laut Rahmenplan der Stadt möglich wäre. Das ist zwar grafisch überzeichnet und in dieser Dichte auch kaum realistisch, zeigt aber, wogegen sich die Initiative stellt: eine Art Manhattan im Voralpenland.

…Die Visionen in den Broschüren sind nicht alle Theorie. Es gibt bereits konkrete Projekte, die eine von den Hochhausgegnern befürchtete „Munhattan“-Entwicklung befördern könnten. Da ist etwa das Vorhaben „Am Isarkanal“ in Thalkirchen zwischen Isarkanal, Tierparkstraße und Schäftlarnstraße. Einerseits soll hier die Klinik erweitert werden, hat der Stadtrat beschlossen. Andererseits sind aber auch in „Privateigentum“ zwei „schlanke Gebäudevolumen mit elf bzw. 13 Geschossen“ geplant.

..Zwar ist die Hochhausstudie von 2023 mit ihren lila und blauen Zonen keine offizielle Anleitung, um Bauanträge zu entscheiden.
….„Es ist dringend erforderlich, erneut ein Bürgervotum herbeizuführen“, meint die Initiative Hochhausstop.
weiterlesen

von Isabel Winkelbauer

Foto: © Initiative Hochhaus-Stopp (Collage: Merkur.de)