Die Stadtviertel-Initiative “Ü 60 aktiv” hat die jüngsten positiven Beschlüsse des Münchner Stadtrats zur “Campus Süd”-Planung scharf kritisiert. Dabei geht es um die künftige Bebauung des ehemaligen Siemens-Geländes in Obersendling. Im Vergleich zu einer früheren Planung wurden die Zahl der Wohnungen (1370), Gebäudehöhen sowie die Baumasse insgesamt deutlich nach oben geschraubt. Der Stadtrat habe mit seiner Zustimmung zu den aufgestockten Entwürfen – zuletzt erging der Billigungsbeschluss – die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger um Gesundheit und Klimaschutz ignoriert, kritisiert Wilfried Buchsteiner, Sprecher der Initiative.
Süddeutsche Zeitung, Obersendling
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Daraus resultierende gesundheitliche Risiken würden zugunsten der “Spekulanten-Gier” bewusst ignoriert. Es gehe der Initiative “keinesfalls darum, notwendigen Wohnraum zu verhindern”, sondern darum, bei Planungen “das Hirn einzuschalten”, so Buchsteiner. In der Nachbarschaft des Campus Süd, vor allem im “Südseite”-Viertel, mache sich “große Empörung” breit, ergänzt er.
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hier möchte ich die Meinung eines Anwohners aus Obersendling weitergeben und unten auf ein paar wichtige Quellen dazu hinweisen:
Seit 2016 wurde die Planung für die Bürger weiter verschlechtert – zusammengefasst die wesentlichen Fakten aus den Planungsunterlagen:
die GFZ hat sich um 35 % erhöht, => dadurch 35 % mehr WE und Bewohner
Erhöhung der Meanderbauten von 5 auf 7 Geschosse, => dadurch deutlich weniger Abendsonne
Erhöhung der Hochpunkte auf 44 m => dadurch wird der Blick nach Westen noch mehr verriegelt
Drehung der Hochpunkte => dadurch komplette klimatische Querverriegelung und Hitzestau
Verbreiterung der Sockelbebauung um 2 m => dadurch deutlich weniger Grünflächen
Verschieben der Baukante nach Osten => dadurch rückt alles noch viel näher an die Südseite heran
So als ob man nichts gelernt hätte aus der damaligen Bürgerbeteiligung 2016, aber vielleicht wollte man das auch gar nicht. Wir erleben hier, wie an vielen anderen Stellen in München, dass der Stadtrat der LHM die Sorgen der Bürger um Gesundheit und Klimaschutz ignoriert. Wann wird in der neu geschaffenen Betonwüste der erste Hitzetote vermeldet werden? Die Zusammenhänge sind medizinisch längst bekannt und evident.
Wenn die Querverriegelung mit den gedrehten und erhöhten Hochpunkten so kommt, geht bei vorwiegend Westwetterlage die Luftigkeit in diesem Stadtteil komplett verloren. Die um 35 % still und heimlich erhöhte Baumasse heizt sich noch mehr auf, ein Luftaustausch von West nach Ost ist so nicht mehr möglich. Dagegen wirkt sich der Verlust der Abendsonne nur zweitrangig aus.
Uns Bürgern geht es übrigens nicht um das Verhindern, sondern um “intelligentes” Bauen.
lesen Sie dazu:
https://buergerdialog.online/blog-post/rathausnachrichten-vom-7-juli-2021-ein-wohn-maeander-mit-gruenen-hoefen-am-siemenswaeldchen/
und die ablehnende Stellungnahme des BA19 vom 14.4.2021
öffentlich auf der BA19-Seite unten:
https://www.muenchen.info/ba/19/index.html
https://www.muenchen.info/ba/19/campus-sued-ba.pdf
zB. Auszug: “Die Sichtweise der Verwaltung, wonach das 3.1.-Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit be-reits erfolgte und folglich keine erneute Bürgerbeteiligung vor dem Billigungsbeschluss stattfinden muss, teilt der BA 19 ausdrücklich nicht”