Süddeutsche vom 1. Juli 2021: Kritik an Entscheidung zu Münchens Unterer Naturschutzbehörde

Die Grünen wollen die Stadtverwaltung umbauen, um den Klimaschutz zu stärken – doch bei einem wichtigen Schritt macht die SPD nicht mit. Nun soll die Untere Naturschutzbehörde auf zwei Referate verteilt werden.
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Das neue Referat für Klima- und Umweltschutz (RKU) arbeitet schon seit dem 1. Januar dieses Jahres. Dort sollte auch ein möglichst großer Teil des bisher schon städtisch organisierten Umweltbereichs landen, die Untere Naturschutzbehörde. Doch nach langem und intensivem Ringen haben sich die Grünen mit der SPD auf einen Kompromiss einigen müssen. Etwa zwei Drittel der gut 40 Mitarbeiter sollen nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wie bisher im Planungsreferat verbleiben. Ein Drittel wird künftig dem RKU angehören.
Ob dann ein Baum gefällt wird oder nicht, bleibt in der Entscheidung des Plaungsreferats!
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Von Thomas Anlauf und Heiner Effern

BUND Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz fordern die vollständige Verlagerung der
Unteren Naturschutzbehörde ins Referat für Klima- und Umweltschutz

Der Klimawandel und der erschreckende Rückgang der Biodiversität sind in den nächsten Jahrzehnten die größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht. Hochversiegelte Großstädte, wie beispielsweise München, sind besonders betroffen. Hier heizt sich über versiegelten Flächen die Temperatur weiter auf und die biologische Vielfalt leidet besonders unter Zerschneidung und Freiflächenverlust. Beide Probleme sind untrennbar miteinander verbunden. Es ist deshalb zukunftsweisend und sinnvoll, die Behörden, die sich mit den beiden Themen beschäftigen, in einem Kompetenzzentrum zu vereinen.

Dr. Irene Frey-Mann (1. Vorsitzende LBV München): „Will man angesichts der sich häufenden Umweltprobleme die Naturschutzbehörde wirklich bei der Lokalbaukommission belassen? Welches Vorbild gibt die Landeshauptstadt hier für andere Kommunen ab? Warum hat man vorbildlich für die drängenden Zukunftsprobleme ein neues Referat geschaffen, wenn man dann die notwendigen Handlungswerkzeuge dafür nicht zur Verfügung stellen will?“

Dr. Rudolf Nützel (Geschäftsführer BN München): „Der Klimanotstand wurde Ende 2019 vom Stadtrat beschlossen, zudem befinden wir uns mitten in der Biodiversitätskrise. Die Roten Listen zeigen, dass auch in München der Artenschwund immer weiter voranschreitet. Deshalb fordern wir die vollständige Verlagerung der Unteren Naturschutzbehörde ins Referat für Klima- und Umweltschutz. Ergänzend müssen dort neue Stellen zur Bekämpfung von Klimanotstand und Biodiversitätskrise geschaffen werden. Klimawandel und Artenschwund warten nicht, deshalb muss München jetzt handeln und eine schlagkräftige Naturschutzbehörde aufstellen.“
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