Haidhausen wächst in Richtung der Bahngleise:
Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs zwischen Ostbahnhof, Orleansstraße und Haidenauplatz, auf dem derzeit Autohändler angesiedelt sind, soll ein neues Wohn- und Geschäftsviertel entstehen − die Orleanshöfe.
Der Planungsausschuss des Stadtrats hat dem gemeinsamen Entwurf des Berliner Büros „Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus“ sowie der „Treibhaus Landschaftsarchitektur“ aus Hamburg zugestimmt, der sich in einem kooperativen Verfahren gegen vier konkurrierende Konzepte durchgesetzt hat.
Für Teile des Geländes wird nun ein Bebauungsplan erarbeitet. Entstehen soll ein Wohn- und Geschäftsviertel mit Büros, Gastronomie, zwei Kindertagesstätten und einem Hotel, das in einem markanten höheren Bau am Haidenauplatz unterkommen soll. Es wird bewusst auf unterschiedliche Bevölkerungs- und Einkommensgruppen zugeschnitten. Als urbanes Quartier soll es einerseits gut zu den Haidhauser Altbauten auf der gegenüberliegenden Seite der Orleansstraße passen. Andererseits markieren die neuen Gebäude als neue Stadtkante die Stadteinfahrt von der Bahn aus. Dass auf dem Areal neu gebaut werden soll, steht für Stadtrat und Planungsreferat schon seit langem fest.
Unklar bleibt allerdings weiterhin, wie lange Teile des Grundstücks, zu dem auch Flächen nördlich des Haidenauplatzes gehören, als Baustelleneinrichtungsfläche für die zweite Stammstrecke benötigt werden. Mit dem vorliegenden Gesamtkonzept wird zunächst nur der Bereich südlich des Haidenauplatzes überplant, der wegen des Tunnelbaus in zwei Bauabschnitte unterteilt wird. Als Erstes kommt der an den Ostbahnhof anschließende Teil an die Reihe, hierfür wird in den nächsten Jahren der konkrete Bebauungsplan erarbeitet.
Der Entwurf sieht um ruhige Innenhöfe gruppierte Bauten vor. Kleine städtische Plätze und Vor- und Rücksprünge entlang der Gebäude lockern das Quartier auf. Die markante Baumallee an der Orleansstraße bleibt erhalten, der dortige Geh- und Radweg wird verbreitert. Der geschichtsträchtige Zaun an der Orleansstraße soll in Teilen vor Ort erhalten werden.
Ein URBANES Quartier mit allem was dazu gehört:
Ein markantes Hochhaus, wie wir es dort – wie (fast) überall in München dringend brauchen, ein Hotel, dass für zusätzlichen Verkehr sorgt, große Gebäude-Dichte und überdimensional breit asphaltierte Geh- und Radwege – und, was in München zunehmend praktiziert wird, obwohl der Klimanotstand das Gegenteil erfordert: Keine Schaffung von allgemeinen Grünbereichen !!!
“öffentliche Grünflächen sind auf dem Gelände nicht möglich”, obwohl mindestens 15 qm pro Bewohner geschaffen werden müssten; deshalb wird kurzerhand “als Kompensation” der Hypopark aufgewertet – z. B. mit Parkbänken..
Gesundes Wohnen ist so Fehlanzeige! – das war auch einigen Stadträten klar:
sz, 4.2.2021 (print), S.Krass:
Neues Quartier “Orleanshöfe” am Ostbahnhof – München
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-haidhausen-bauplaene-orleanshoefe-1.5194552
az, 28.12.2020:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/au-haidhausen-ort43334/muenchen-haidhausen-orleanshoefe-hotel-turm-bauprojekt-kritik-wohnungen-zr-90152748.html