Turmgegner mit 48.500 Unterschriften im Gepäck beim KVR
…Sie sind heiß umstritten, die zwei 150-Meter-Türme, die auf dem Areal der Paketposthalle an der Arnulfstraße in den Himmel wachsen sollen. Viele Münchner wollen sie nicht, unterstützen deshalb die Initiative Hochhaus-Stop. Die hat dem Bauprojekt jetzt offiziell eine Breitseite verpasst: Die Initiatoren haben mehr als 48 500 Unterschriften gegen die Türme im Kreisverwaltungsreferat abgegeben – also wohl genug für ein Bürgerbegehren.
….„Das ist die Antwort der Münchner auf die irren Hochhauspläne!“ Mit diesen Worten fuhren CSU-Landtagspolitiker Robert Brannekämper und Ex-SPD-Stadtrat Wolfgang Czisch sechs gelbe Kisten mit Unterschriftenlisten ins Foyer des KVR. Dort waren zahlreiche Hochhausgegner versammelt, die ihre Ablehnung bekräftigten. „Die Öko-Bilanz von Hochhäusern ist verheerend“, befand Gegnerin Margit Meier……
…Gegner Rainer Volkmann meinte: „Man soll die Bevölkerung entscheiden lassen, ob sie solche Wolkenkratzer will!“……wünschen sich einen neuen Bürgerentscheid. Das dafür nötige Bürgerbegehren braucht drei Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten bei Kommunalwahlen, „und das sind in München um die 33 000“, sagt Beate Winterer, Pressesprecherin des KVR. „Wir zählen die Stimmen jetzt aus und können hoffentlich in zehn Tagen, also um den 11. April, sagen, ob genug gültige Stimmen abgegeben wurden.“
……Ist das der Fall, folgt binnen drei Monaten ein Bürgerentscheid. Dessen Frage lautet: „Sind Sie dafür, dass die Stadt München alle (…) Maßnahmen ergreift, damit (…) im Umfeld der Paketposthalle KEIN Hochhaus gebaut wird, das über 60 Meter hoch ist (…)?“ Stimmen zehn Prozent der Wahlberechtigten mit Ja, sind die Türme an der Paketposthalle vom Tisch. Am 30. April beschäftigt sich voraussichtlich auch der Stadtrat mit dem Thema.
weiterlesenvon Isabell Winkelbauer
48 500 Unterschriften gegen zwei 155-Meter-Hochhäuser….Die Gegner des Neubauprojekts an der Paketposthalle überreichen ordnerweise Unterschriften, um ein Bürgerbegehren zu erwirken. Der Investor nennt dieses „eindeutig rechtswidrig“ – und äußert eine unverblümte Erwartung.
(Die Büschl-Gruppe erklärt zudem, das Bürgerbegehren sei „eindeutig rechtswidrig“, und sie äußert eine unverblümte Erwartung: „Wenn sich der Stadtrat an Recht und Gesetz hält, dann muss er das Bürgerbegehren für unzulässig erklären.“)….Es gehe darum, „Münchens weltberühmte Silhouette zu erhalten“, argumentieren Brannekämper und Czisch. Das Projekt an der Paketposthalle wäre ein Dammbruch, in dessen Folge es Investoren ermöglicht würde, in der ganzen Stadt „Hochhäuser mit zum Teil unbegrenzter Höhe zu errichten“...Der Linken-Stadtrat Stefan Jagel, der ebenfalls ins KVR gekommen ist, erklärt seine Ablehnung damit, dass in den Türmen in großem Stil Luxus-Wohnraum entstünde, der nicht gebraucht werde. Überdies seien Hochhäuser jenseits von 60 Metern in Bau und Betrieb unökologisch.von Sebastian Krass