Bei den an der Paketposthalle geplanten Zwillingstürmen kommt München Investor Ralf Büschl weit entgegen. Gefährlich weit?
Ein Investor saniert für viel Geld eine riesige denkmalgeschützte Halle, um sie öffentlich zugänglich zu machen. Ist das eine Investition in die soziale Infrastruktur der Stadt? Oder sollte er die Sanierung, die vermutlich einen dreistelligen Millionenbetrag kosten wird, aus eigener Tasche bezahlen, wenn die Stadt ihm schon rund um die Halle lukratives Baurecht für ein – nach Münchner Maßstäben – gewaltiges Stadtquartier einräumt?
…..Die großen Fraktionen haben vor, dem Billigungsbeschluss für die Bebauung des Paketpost-Areals mit zwei 155-Meter-Zwillingshochhäusern zuzustimmen. Und damit auch einer ungewöhnlichen und bisher öffentlich nicht bekannten Sonderregelung: Die Stadt erkennt dem Investor, der Büschl-Gruppe aus Grünwald, die Sanierungskosten für die Paketposthalle als Teil der Pflichten nach der Sozialgerechten Bodennutzung (Sobon) an...So bedient die Stadt ein Gefühl, das einige Beobachterinnen und Beobachter seit Anbeginn haben: Dass alle Verantwortlichen, vom Oberbürgermeister über die großen Fraktionen bis zur Stadtbaurätin, immer entschlossen waren, das Paketpost-Projekt durchzudrücken und den Interessen des Investors gerecht zu werden.
….Verstärkt wird dieses Gefühl dadurch, dass ein Kernversprechen der Büschl-Gruppe eine Absichtserklärung geblieben ist.
…Der Investor hat zugesagt, statt der nach Sobon verpflichtenden 40 Prozent bezahlbaren Wohnraums sogar 50 Prozent zu schaffen. Die zehn Bonusprozent sind aber lediglich in einer Charta und somit ohne rechtliche Bindungskraft notiert.
weiterlesen (leider nur mit SZ-Abo)Kommentar von Sebastian Krass, SZ
Foto: Visualisierung wie die Hochhaussilhoutte vom Schloss Nymphenburg auf Grundlage der Hochhausstudie aussehen könnte