Seit 100 Jahren galt: ohne Wolkenkratzer keine Metropole. Aber die Arbeitswelt hat sich völlig verändert, und Nachhaltigkeit schlägt inzwischen Prestige. Die Zeit der himmelhohen Türme ist vorbei – und das ist gut so.
Keine Frage, die Aussicht ist eine Wucht. Wie weit der Blick reicht aus dem 20., 30., oder gar 40. Stock so eines Wolkenkratzers. Und wie klein alles andere wird, wenn man selbst ganz oben steht: die Häuser, die Landschaft, die Menschen erst! Ein erhebendes Gefühl, sicherlich. Und völlig aus der
Zeit gefallen.….Ganz oben ankommen war das Ziel, nicht nur im übertragenen, sondern im Wortsinn. Angeführt von Vorbildern wie dem Chrysler Building und dem Empire State Building in New York strebten die Türme in den großen Städten immer weiter den Wolken entgegen…
Hochhäuser:Das fängt an beim Bau. Der technische Aufwand, der in einem Gebäude steckt, wächst mit jedem Meter, den es weiter emporgeht. Aufzüge, Lüftungen, Wasserleitungen, Abflussrohre – alles muss Hightech sein, damit auch hundert Meter über dem Boden noch die Toilette funktioniert.
Dazu kommen spezielle Anforderungen an den Brandschutz, Fluchtwege, Parkplätze. “Je höher man geht, desto ineffizienter wird die Geschossfläche”, so formulierte es Thomas Auer im SZ-Interview, der an der TU München zum klimagerechten Bauen forscht und lehrt. “Über 100 Metern Höhe geht es um Wahrzeichen, nicht um nachhaltige Architektur.”
weiterlesen (leider nur mit SZ-Plus Abo)Essay von Stephan Radomsky