Geplanter Kahlschlag in Fürstenried

Pressemeldung der BI Pro Fürstenried

Auch wenn es bislang keine Baugenehmigungen für die geplante Neubauten der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) in Fürstenried West gibt, so will der Bauwerber doch ganz offensichtlich Fakten schaffen – und zwar mit der Kettensäge!

Mitte Januar erhielten die Stellplatzmieter der Appenzeller Straße 94, 96, 98, 100, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 118, 120 und 122 sowie der Zugerstraße 9 die lapidare Mitteilung der Hausverwaltung, dass vom 13. bis 28. Februar Baumfällarbeiten durchgeführt und deshalb die Stellplätze aus Sicherheitsgründen gesperrt werden müssten. Die Miete für Februar werde nicht berechnet.
Derart groß angelegte Baumfällarbeiten wären aber nur dann möglich, wenn eine Baugenehmigung vorläge oder – bei geschützten Bäumen – gar eine Einzelfällungserlaubnis. Beides ist nicht der Fall, wie vom Verein „Pro Fürstenried e.V.“ recherchiert wurde. Deshalb nahm man auch Kontakt mit den zuständigen Behörden auf in der Hoffnung, den Kahlschlag verhindern zu können.


„Mit diesem Schachzug erreicht das rücksichtslose Verhalten der BVK gegenüber den Anwohnern dieses Viertels einen neuen Tiefstand“, ärgert sich Kurt Grünberger vom Verein, der selbst Architekt ist und die Planung auch baurechtlich als nicht genehmigbar einschätzt: „Hier gibt es diverse Brennpunkte, sei es bei den Abstandsflächen, den Parkplätzen oder der Anbindung an den ÖPNV. Auch in puncto Kindertagesstätten und Schulen würde der geplante Neuzuzug alle Dimensionen sprengen.“ Die Hoffnung der Anwohner ruht nun auf den Verantwortlichen der Stadt München, die dem angekündigten Holzfäller-Treiben einen Riegel vorschieben müssten.

Süddeutsche vom 16. Februar 2023: Angst vor dem Kahlschlag in Fürstenrie West

 

Foto: © Gisela Krupski

Ein Kommentar

  1. Kein gesunder Baum darf mehr fallen.
    Seit der Folge von extrem heißen Sommern ab 2018 und den in ganz Deutschland sinkenden Grundwasserständen, seit wir realisiert haben, dass uns wahrscheinlich in Zukunft fast jedes Jahr ein katastrophal heißer Sommer drohen wird und dass diese Sommer allein in Europa 5-stellige Zahlen an Hitzetoten verursachen werden, ist auch die Diskussion in Gang gekommen, wie sich Städte verwandeln müssen, um ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein gesundess Überleben in Hitzewellen zu ermöglichen.
    Das Umweltbundesamt und viele andere Institutionen, die sich mit der Stadtplanung beschäftigen, drängen darauf, schnellstmöglich zu einer grün-blauen Stadtentwicklung zu kommen. Genug Grün – Wiesen, Büsche, Bäume – , das Frischluft und Schatten ergibt und genug Wasser, um die Pflanzen zu tränken , erfordern sofort mit dem Unsteuern zu beginnen.
    Kein gesunder Baum darf mehr gefällt werden.
    Kein Garten darf mehr gepflastert, keine Kiesfläche als Vorgarten präsentiert werden.
    Wo möglich, sind Dächer und Fassadeen zu begrünen.
    Statt Tiefgaragen brauchen wir Zisternen, die Starkregen für trockene Perioden speichern statt die Kanalisation zu fluten.
    Hören wir um Himmels willen auf mit selbstmörderischem Zubauen von Wiesen und Gärten, mit dem Asphaltieren von Wegen, mit dem Bau immer breiterer Straßen und immer mehr Gewerbegebieten.und immer größeren Wohnungen für immer kleinere Haushalte.
    Es braucht nicht nur Phantasie und Parolen, sondern den ernsten Willen, unseren Lebensstil so zu ändern, dass wir und unsere Nachfahren überhaupt noch ein Leben vor uns haben.
    Wir haben nämlich was zu verlieren.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert