Abendzeitung vom 20. Oktober 2022: Mehr “harmlose Hochhäuser”: 75-Meter-Wolkenkratzer für München

In der Stadt sei der Wohnungsdruck “brutal”: Experten plädieren für “verträgliche” Wohntürme mit nur 60 oder 75 Metern.
….Die Stadt wächst. Sind Hochhäuser eine zeitgemäße, nachhaltige, sinnvolle und sozial ausgewogene Lösung, um München nicht in die Breite zu verdichten? Diesen Fragen haben sich am Dienstag drei Architekten, ein Professor für Gebäudetechnik und Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) gestellt.

…..Professor Thomas Auer sagt: “In der Höhe braucht es mehr Materialeinsatz. Hochhäuser haben einen erhöhten Ressourcenverbrauch in Bau und Betrieb.”
….”Es gibt eine kritische Grenze von 60 Metern, ab da gelten besondere Brandschutzanforderungen und Fluchtwege”, so Auer.
…”Wir müssen den Planeten retten. Warum bauen wir die nächsten zehn Jahre nicht einfach mal 75 Meter hoch – bis wir es besser wissen? Wo tut es uns weh? Es ist nachhaltiger.” sagt Architekt Rainer Hofmann
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von Eva von Steinburg, AZ München

Anmerkung: auf viele Fragen und Kritik aus dem Publikum wurde fast gar nicht eingegangen oder von der Stadtbaurätin schlicht als “unwahr” bezeichnet (z.B. Die Frage, warum viele der Gebiete in denen Hochhäuser mit weit über 100 Metern, lt. Hochhausstudie, erlaubt sind, gerade in den Gebieten sind, wo die Investoren Ihre Flächen haben (Paketpost-Areal))

 

Ein Kommentar

  1. “Das Backstein-Hochhaus an der Blumenstraße von 1929, in dem sie ihr Büro hat, wurde nie generalsaniert: “Es ist eines der nachhaltigsten Gebäude.” Damals beim Bau war über die Stränge geschlagen worden: “Man fand es obszön, mitten in der Altstadt so hoch zu gehen”, erklärt Merk.”
    Richtig ist: Das Backsteinhochhaus wurde nie generalsaniert, weil es sich – wie in dieser Zeit üblich – um vielseitig nutzbare Architektur und gute, robuste Bauqualität handelt. Kastenfenster aus dieser Zeit hatten beste Holzqualität. Ich habe genügend solcher Fenster hier in einem denkmalgeschützten Wohnhaus der Hirschbergstraße (Baujahr 1928 und 1929) restauriert. Sie sind – ganz ohne Isolierverglasung – mit Leinölkitt und Leinölfarbe bestens reparierbar. Für jedes andere Gebäude aus dieser Zeit – ob Hochhaus oder nicht – gilt das auch.
    Übrigens ist das Gebäude an der Blumenstraße 45 m und nicht 155 m hoch.

    “Zu den umstrittenen Zwillingstürmen an der Paketposthalle erklärt Merk, die Achse an der Bahn würde “architektonische Prägnanz” vertragen.”
    Ich sehe bei diesem Entwurf keine architektonische Prägnanz. Was ich sehe ist Dominanz. Eine Dominanz, die das gesamte Stadtviertel Neuhausen-Nymphenburg betrifft. Die auch nicht davor zurückschreckt, eine Schlossanlage von Weltrang zu beschädigen.

    “Fakt sei: Die Türme gebe es nur wegen der denkmalgeschützten Paketposthalle, die Investor Ralf Büschl dafür saniert. Der Plan sei, dass die Halle zum Kultur-Hotspot wird.”
    Fakt ist: Herr Büschl hat bisher für die denkmalgeschützte Paketposthalle weder ein Nutzungskonzept vorgelegt noch ein Instandsetzungskonzept. Er wiederholt seit drei Jahren stupide: Wenn ich dieses immense Baurecht nicht bekomme, mache ich gar nichts.
    Fakt ist: Herr Büschl treibt die Stadtplanung vor sich her, die ernsthaft glaubt, ein Denkmal mit einem Investor und Stararchitekten retten zu können, denen das Denkmalensemble Schloss Nymphenburg als Verkaufsargument dient, ansonsten aber – wie das abgebrochene denkmalgeschützte Osramgebäude – reichlich egal ist.
    Fakt ist auch, Herr Büschl hat beste Kontakte zum Oberbürgermeister. https://wirhelfenmuenchen.de/ralf-bueschl-ist-neuer-kurator-unserer-stiftung/ “Kurator” Büschl “pflegt” Verbindungen, man nennt das auch Lobbyismus…

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