Abendzeitung vom 1. Juli 2022: Star-Architekt Herzog: Kein Verständnis für Hochhaus-Gegner

Der Schweizer Architekt Jacques Herzog versteht die Münchner Abneigung gegen Hochhäuser nicht – und glaubt, dass die Stadt sie auf Dauer nicht beibehalten kann.
……“München ist tatsächlich eine viel horizontalere Stadt als die meisten anderen in Deutschland. Vergleicht man München mit Frankfurt, dann waren das ja nach dem Krieg völlig unterschiedliche Herangehensweisen“ so Herzog.

….Aus heutiger Sicht sei das Münchner Konzept zwar erfolgreicher: „Das gefällt den Menschen besser, der Maßstab ist gemütlicher.“ Möglicherweise sei die Abneigung der Münchner gegen Hochhäuser so zu erklären. „Nur ist auch München in der Gegenwart angekommen und kann das alte Bild nicht mehr eins zu eins leben.“
weiterlesen

Auch die Süddeutsche vom 1. Juli 2022 berichtet:

Star-Architekt Herzog: Hochhäuser in München interessant

Herzogs Architekturbüro Herzog & de Meuron hat die Elbphilharmonie in Hamburg und die Tate Modern in London gebaut und plant derzeit ein Neubauquartier rund um die denkmalgeschützte Paketposthalle in München mit zwei 155 Meter hohen Türmen. Daran gibt es Kritik und ein Bürgerbegehren läuft. „Der Stadt mit weiteren einzelnen Hochhäusern ein neues Gepräge zu geben, das fände ich interessant“, sagte Herzog dagegen der „SZ“.
weiterlesen

Foto: Visualisierung vom Schloss Nymphenburg aus

Bürgerdialog Online
Liste(n) auswählen:
Dieses Feld wird benötigt.
Bestätigung:
Abonnieren Sie unseren Newsletter und schliessen Sie sich anderen Abonnenten an. Die News kommen dann jeden Freitagmorgen in Dein Email-Postfach.
Wir speichern Ihre Daten verschlüsselt auf einem Server in Österreich.
Ihre Daten werden nicht an "Dritte" weitergegeben, besuchen Sie dazu bitte auch unsere Datenschutzhinweise - Danke

5 Kommentare

  1. wie lieb von Herrn Büschl, dass er der Stadt etwas „zurückgeben“ will.
    -> Wie seinerzeit Fugger. (reich geworden mit Kriegsfinanzierungen)
    -> und aus 30 Stockwerken günstiger EOF-Wohnungen blicken jeden Morgen dankbar einige 100 Bewohner Richtung Grünwald und beten mietvertragsgemäß für sein Seelenheil.
    ->und jubeln, dass er uns Münchner*n eine DOM-inante gab und ein neues Wahr-Zeichen der Stadt,
    -> hatte der Dom das Heil der Seelen zum Ziel, so die DOM-inante das Heil der Obdach Suchenden.
    -> Sein Vermögen bringt der edle Stifter in eine Stiftung ein, aus der die Bauschäden und Nachbesserungen und der Modernisierungsbedarf über die nächten 500 Jahre hoffentlich gedeckt sind.
    -> EIN Euro Jahresmiete,
    -> allerding fürchte ich die Nebenkosten, wir wissen ja aus anderen Wohnanlagen, dass der Lift immer sehr zu Buche schlägt. Was, wenn die Wasserpumpen ausfallen? Wie krieg ich den eichenen Bücherschrank von Opa in den 25-ten Stock, er ist leider etwas größer als der Liftinnenraum.?? 155 m Feuertreppe , auf der sich die Massen drängeln, weh dem, der stürzt. Gibt es eine Überholspur?
    Beschedene Fragen einer Unwissenden

    1. Zu den Liften:
      Die hinzu gezeichneten Schrägaufzüge sind nicht für Bücherschränke, sondern exklusiv für die Milliardäre ganz oben – dann begegnen sie nicht den popeligen Millionären aus den niedrigeren Etagen

  2. Der Kommentar und die Anschauungen von Herrn Herzog sind ganz schon überheblich.
    Die Entscheidung München nach dem Krieg nicht noch weiter platt zu machen und wegzuschieben (siehe Frankfurt), war eine gute Entscheidung, wie sich nach Jahrzehntenund insbesonders heute zeigt. München ist einzigartig – in vielerlei Hinsicht – Hochhäuser sind weder sozial, noch wirtschaftlich, noch ökologisch.
    Warum sollte man jetzt die Fehler übernehmen, die an anderen Beispielen zu sehen sind und denen die Stadt München bis jetzt standgehalten hat, bzw. die München glücklicherweise „verschlafen“ hat?
    Alles ändert sich und wird sich in Kürze noch viel stärker verändern. Wir sind im einem totalen Umbruch auf allen Gebieten (Klima, Kriege, Abhängigkeiten usw. ): aber viele bleiben bei ihren alten Denk- und Sichtweisen und – vor allem, wenn es um Geld und Image geht.
    Aber vielleicht spielt in der Zukunft gerade das keine Rolle mehr.

  3. Mir fällt immer wieder auf, dass Touristen die Altstadt besichtigen und sich an der Architektur erfreuen, sei es in München, Hamburg, Berlin usw. , nicht an Hochhäuser, sterile Reißbrett-Siedlungen und ähnliche Schreckensbauten. Auch die meisten Bewohner einer Stadt lehnen Hochbauten, Verdichtung und überzogen „mutige“ meist aber unökologische Architektur ab. Nur eine Handvoll Architekten, Bauträger, Politiker und Willige wollen dagegen mit der Brechstange Ideologien und Phantastereien umsetzen. Sie scheuen sich nicht, Phrasen zu dreschen, ihrer Definition von Schönheit zu huldigen, die Zukunft zu bemühen, Kritiker und Sachargumente zu diskreditieren, Bestehendes abzuwerten und eben alles zu tun – meist mit viel Geld unterstützt – um sich ein Denkmal zu schaffen. Wie verklemmt und traurig müssen diese Menschen sein, die Einfachheit und Tauglichkeit, Gemütlichkeit und Beschaulichkeit als etwas aus der Mode gekommenes diskriminieren und ablehnen.

  4. Oha, er kämpft um seinen Auftrag. Da scheint hinter den Kulissen der Öffentlichkeit ein rauher Wind zu wehen. München muss unbedingt Tabuzonen schaffen für absolut schützenswerte Gebiete wie den Nymphenburger Schlosspark, den Englischen Garten, die Altstadt. Sonst sieht es hier bald so aus wie in jeder x-beliebigen Downtown. Herzog soll wieder in die Provinz zurückgehen, wo er hingehört.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert