Der Investor verlangt ein rasches Ratsbegehren – allein zu seinem Projekt. Einen neuen Architekturwettbewerb lehnt er ab.
…..Investor Ralf Büschl versucht, die Stadt in der Debatte um das Bauprojekt in Zugzwang zu setzen. „Wir bleiben dabei: Ein schneller Bürgerentscheid über unsere Planung um die Paketposthalle schafft Klarheit für alle“, teilt Büschl, Beiratsvorsitzender der Büschl-Unternehmensgruppe aus Grünwald, als Reaktion auf eine Stadtratsdebatte zum Thema mit. „Deshalb wollen wir, dass der Stadtrat jetzt sehr zügig den Weg dafür mit einem Ratsbegehren frei macht.“
….Das wäre Büschl zu langsam. „Wir beklagen oft, dass Verfahren in unserem Land ewig dauern“, sagt er. „Ich erinnere daran, dass wir vor zwischenzeitlich drei Jahren unsere Pläne für die Entwicklung des Paketpostareals vorgestellt haben.“ Sie hätten die Zustimmung von Verwaltung und Stadtgestaltungskommission gefunden, der Stadtrat habe auf der Basis des städtebaulichen Konzepts des Architekturbüros Herzog/de Meuron aus Basel, das zwei 155-Meter-Türme vorsieht, das Genehmigungsverfahren gestartet. Zuletzt habe die Stadt „fast ein Jahr dafür verwendet, ein aufwendiges Bürgergutachten zu erstellen“, fährt Büschl fort. „Wir wollen jetzt wissen, ob unser Gesamtkonzept für das Quartier umgesetzt werden kann oder nicht.“
…Ein grundlegender städtebaulicher Wettbewerb, der nach Meinung vieler Stimmen aus Politik und Fachwelt bei einem Projekt dieser Dimension zwingend gewesen wäre, kommt für Büschl aber nicht mehr infrage: Das würde „zurück auf Start“ heißen, sagt er. „Das hätte die Stadt vor drei Jahren so entscheiden können. Für uns ist das heute keine Option.“ Man werde aber „einzelne Gebäude der sogenannten Teppichbebauung“, also der hauptsächlich fürs Wohnen vorgesehenen Komplexe am Fuß der Hochhäuser, „aber auch Fassaden gern einem Wettbewerb auf Grundlage unseres Masterplans unterziehen“, bietet Büschl an.
weiterlesenSebastian Krass, SZ
Bild: Visualisierung nach der Aktion mit den Höhenballons der Stadt, Ende September 2021
Das Votum, nicht höher als 100 Meter zu bauen, wurde seit 2004 akzeptiert. Dies soll nun ein Ende haben, so zu lesen in der SZ am 22.03.22. Warum?
R. Büschl hält nichts von Gegenstimmen für eins seiner Projekte in München. Er möchte Münchner Bürger herabsetzen, indem er behauptet, „Einige“, „Wenige“ würden aus München eine Museum machen wollen. Museen sind wunderbare Orte! Was möchte R. Büschl aus München machen? Diktieren, bestimmen tatsächlich Investoren in den nächsten Jahren die Stadtentwicklung?
Ist das dann noch die Weltstadt mit Herz mit der z.B. einmaligen, sofort idendifizierbaren, Stadtsilhouette?
Bekanntermaßen dienen Eliteprojekte nicht zur Beseitigung der Münchner Wohnungsknappheit im bezahlbaren Rahmen. Mit dem Bau der Türme werden weiteren Begehrlichkeiten Tür und Tor geöffnet.