Bayerische Staatszeitung vom 7. Januar 2022: München kratzt an den Wolken

In der Landeshauptstadt ist ein neuer Hochhausstreit entflammt – jetzt soll das Volk über ein Projekt an der Paketposthalle entscheiden
Die Frage, wie hoch man in München hinaus darf, ist eine hochemotionale. Bis zuletzt hielt sich die Stadt an das Votum der Bürger*innen von 2004, dass kein Gebäude die Türme der Frauenkirche überragen soll – obwohl es nur für ein Jahr bindend war. Doch nun sind zwei Türme mit einer Höhe von 155 Metern geplant. Und es tobt neuer Streit.…..
Anna Hanusch macht keinen Hehl daraus, dass sie von dem Höhen-Dogma nichts hält: „Obergrenzen finde ich völlig absurd.“ Man könne doch nicht einfach einen Glasdeckel auf die Stadt legen, sagt sie gern. Dennoch, findet sie, müssten die Münchner selbst noch einmal entscheiden. Auch 17 Jahre nach dem Kronawitter-Entscheid will sie nicht einfach nur per Stadtratsbeschluss über das damalige Votum hinweggehen. Hanusch ist Fraktionschefin der Grünen im Stadtrat, gerade wurde sie von ihrer Partei für das im Sommer frei werdende Amt der Baureferentin bestimmt.
….Die Entwürfe für die Hochhäuser an der Paketposthalle findet Hanusch schlüssig. „Ich mag daran vor allem, dass sie diese Halle und diesen Ort noch mal neu beleben.“ Der Blick vom Schloss könne nun wirklich kein Grund dagegen sein. „Wenn man nichts Mutiges oder auch ein bisschen Provokantes zulässt, was eben auch mal von der Norm abweicht, kommt auch nicht unbedingt die spannende, anregende und identitätsstiftende Architektur heraus.“
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Bayerische Staatszeitung

© Foto: privat

Visualisierung aufgrund der Höhenballons vom 30. September 2021

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