München-Derzbachhof: Mahnwache mit über 20 Teilnehmern

Am Freitag, den 28. Mai 2021 lud die Bürgerinitiative “Dorfkernensemble Forstenried” zur Mahnwache an die Forstenrieder Allee 180 (das Pfarrhaus der Hl. Kreuz Kirche), gegenüber dem Derzbachhof (Forstenrieder Allee 179).

Pünktlich um 17:51 Uhr, dem Erbauungsjahr 1751, begrüßte Claudia Kaiser die interessierten Bürger:innen, die aus vielen Teilen der Stadt kamen. Sie erzählte was derzeit vieles an der Sanierung/Renovierung nicht denkmalgerecht durchgeführt wird, unter anderem die Restaurierung der historischen Blockbauweise und Schwalbenschwanzverzapfung. Im Anschluß beklagte sie das Leid des Hofes und zeigte anhand der aufgehängten Fotos was bereits alles vom Denkmal zerstört ist.

“Euroboden” beruft sich darauf, daß die Arbeiten von der Unteren Denkmalschutzbehörde begleitet werden und die Holzbaufirma die Expertise im Sachen Denkmalschutz hätte.

Claudia Kaiser beklagt auch, daß bei den Bauarbneiten viel historische Bausubstanz verloren gegangen ist. Auf die ehemalige Schwarzküche, in der früher auf einem gemauertem Ofen (nicht mehr vorhanden) gekocht wurde, die Kornkammer oder der Fliesenboden im Eingangsbereich. Im ehemaligen Stall wurde der Boden ausgehoben, weil dort 2 Wohnungen für “Hausmeister” eingebaut werden sollen. Im einstigen Bauerngarten wurde die Tiefgarage ausgehoben und es entstehen zusätzliche Wohngebäude aus Beton mit Holzverkleidung.

Die Initiative fordert den sofortigen Stopp der Baumaßnahmen und die Überprüfung der Sanierungsarbeiten.

2 Kommentare

  1. Beim Derzbachhof ist aus meiner Sicht alles gelaufen, wenn auch nicht im Sinne eines strengen Denkmalschutzes. Ich kann nicht erkennen, welchen Wert es hat, jetzt bei diesem Baufortschritt noch groß zu demonstrieren. Da sollten die Energien m.E. besser woanders eingesetzt werden – z.B. gegen die sukzessive Zerstörung des Dorf- bzw. Gartenstadtcharakters durch weitere massive Bebauung in Forstenried und Solln.

    1. Lieber Herr Englmaier, dieser Meinung sind wir nicht: Wenn das Landesamt für Denkmalpflege seiner Aufgabe konsequent nachgegangen wäre, dann hätte der Investor nicht soviel von der historischen Bausubstanz zerstören können.
      Und das wird durch die Mahnwachen angeprangert!
      Ihr Kommentar erinnert mich an viele Bürger:innen, die sagen; “Da kann man eh nix mehr machen” – und gerade das darf nicht passieren! Genau darauf warten die Spekulanten!
      Ich denke da an das Uhrmacherhäusl: Wenn die Bürgerinititiative HeimatGiesing nicht jeden Monat die Mahnwache durchführen würde, hätte das Plaungsreferat der Stadt München einem höheren Neubau längst zugestimmt und ihn genehmigt!

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